Aufgrund des verschwindenden Überlapps der 4f-Wellenfunktionen
benachbarter Ionen ist eine direkte Heisenberg-Austausch-Wechselwirkung
der lokalisierten, magnetischen 4f-Momente nicht möglich.
Der beträchtliche Überlapp mit den Elektronen des 5d-6s-Leitungsbandes
(Abb. ) und ein Vergleich des experimentell ermittelten
Sättigungsmoments mit dem theoretischen erwarteten Wert freier Ionen
deuten auf eine indirekte Wechselwirkung über die Polarisation der Leitungselektronen
(Ruderman-Kittel-Kasuya-Yosida (RKKY)
) hin.
Der effektive Hamilton-Operator der RKKY-Wechselwirkung lautet
[Kas 56]:
Da durch die starke Spin-Bahn-Kopplung der Gesamtdrehimpuls J eine
gute Quantenzahl darstellt, wurde hierbei die Projektion
des Spins auf verwendet.
Die Stärke der Wechselwirkungsenergie ist somit durch den sogenannten
de Gennes Faktor und
die Austauschfunktion bzw.
bestimmt:
Abbildung zeigt die Fermi-Fläche von paramagnetischem
Gadolinium.
Sie besteht aus einem zylinderförmigen Stamm
entlang der c-Achse (Beiträge hauptsächlich durch s-p-Bänder)
und mehreren Verzweigungen senkrecht dazu (Beiträge von Bändern mit
vorwiegend d-Charakter).
Die Verzweigungen wachsen
mit steigender Ordnungszahl mehr und mehr zusammen und bilden
parallele Teilflächen senkrecht zur c-Achse im Abstand .
Sie liefern somit einen großen Beitrag zur Suszeptibilität
und führen zu einer Periodizität der magnetischen Ordnung
mit .
Nähere Einzelheiten über diesen interessanten Zusammenhang
finden sich in Kapitel 3 von [Gsc 78].
Figure: Schematische Darstellung der magnetischen Strukturen
der schweren Seltenen Erden [Leg 80].
Die anfängliche, magnetische Ordnung ist mit Ausnahme von
Gadolinium (ferromagnetisch) eine inkommensurable Spin-Anordnung
entlang der c-Achse, deren Periodizität durch den Wellenvektor
der Kopplungskonstante
der isotropen Austausch-Wechselwirkung
festgelegt wird.
Figure: Fermi-Fläche von paramagnetischem Gadolinium [Dim 64].
Die Abbildung stellt eine lochartige Oberfläche im ausgedehnten
Zonenschema dar, d.h. Zustände innerhalb der Fläche sind
nicht besetzt, Zustände außerhalb der Oberfäche stellen
besetzte Zustände dar.