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Die RKKY-Wechselwirkung

Aufgrund des verschwindenden Überlapps der 4f-Wellenfunktionen benachbarter Ionen ist eine direkte Heisenberg-Austausch-Wechselwirkung der lokalisierten, magnetischen 4f-Momente nicht möglich.

Der beträchtliche Überlapp mit den Elektronen des 5d-6s-Leitungsbandes (Abb. gif) und ein Vergleich des experimentell ermittelten Sättigungsmoments mit dem theoretischen erwarteten Wert freier Ionen deuten auf eine indirekte Wechselwirkung über die Polarisation der Leitungselektronen (Ruderman-Kittel-Kasuya-Yosida (RKKY) gif) hin.

Der effektive Hamilton-Operator der RKKY-Wechselwirkung lautet [Kas 56]:
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Da durch die starke Spin-Bahn-Kopplung der Gesamtdrehimpuls J eine gute Quantenzahl darstellt, wurde hierbei die Projektion tex2html_wrap_inline6443 des Spins tex2html_wrap_inline6445 auf tex2html_wrap_inline6447 verwendet.
Die Stärke der Wechselwirkungsenergie ist somit durch den sogenannten de Gennes Faktor tex2html_wrap_inline6397 und die Austauschfunktion tex2html_wrap_inline6451 bzw. tex2html_wrap_inline6453 bestimmt:

    
Figure: Schematische Darstellung der magnetischen Strukturen der schweren Seltenen Erden [Leg 80]. Die anfängliche, magnetische Ordnung ist mit Ausnahme von Gadolinium (ferromagnetisch) eine inkommensurable Spin-Anordnung entlang der c-Achse, deren Periodizität durch den Wellenvektor tex2html_wrap_inline6511 der Kopplungskonstante tex2html_wrap_inline6453 der isotropen Austausch-Wechselwirkung festgelegt wird.
Figure: Fermi-Fläche von paramagnetischem Gadolinium [Dim 64].
Die Abbildung stellt eine lochartige Oberfläche im ausgedehnten Zonenschema dar, d.h. Zustände innerhalb der Fläche sind nicht besetzt, Zustände außerhalb der Oberfäche stellen besetzte Zustände dar.


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ernst schreier
Fri Mar 14 11:46:58 MET 1997