Oberflächenmyonen stammen aus dem Zerfall niederenergetischer Pionen,
die innerhalb des Produktionstargets gestoppt werden. Da es sich beim Zerfall
des Pions um einen Zweikörperzerfall handelt, sind Energie, Impuls
und Drehimpuls der Zerfallsprodukte eindeutig festgelegt. Im Ruhesystem
des Pions ()
gilt (Abb. ):
Figure: Zerfall des Pions ()
im Ruhesystem ():
Paritätsverletzung ()
und Erhaltungssätze für linearen Impuls ()
und Drehimpuls ()
führen zur Helizitätsanpassung bzw. Spinpolarisation des Myons: .
Zusammenfassend ergibt sich also für den Pionenzerfall in Ruhe
(Oberflächenmyonen):
Die Myonen sind zu 100 % spinpolarisiert.
Spin und linearer Impuls sind entgegengesetzt zueinander gerichtet:
d.h. Oberflächenmyonen sind rückwärtspolarisiert: .
Die Zerfallsmyonen sind monoenergetisch
mit einer Energie von
MeV bzw.
einer kinetischen Energie von
MeV
entsprechend einem Impuls von
MeV/c.
Wegen ihrer geringen kinetischen Energie können nur Myonen nahe der
Oberfäche des Targets (ca. 1mm) dieses verlassen (Oberflächenmyonen)
und besitzen eine geringe Eindringtiefe. Sie sind zum Studium dünner
Schichten bzw. leichter Proben geeignet.