Ein ganz anderes, unerwartetes Verhalten zeigen hingegen die Messungen im schwächeren Transversalfeld mT (Abb. und Abb. ):
Der ungewöhnlich starke Anstieg der Relaxationsrate
(Abb. ) kann dabei sicherlich
nicht mit einer Entkopplung dipolarer Effekte
(Abb. , [Kar 90a]) in Verbindung gebracht werden, da
einerseits das äußere Magnetfeld viel zu schwach erscheint,
um eine derartige Entkopplung zu bewirken ( mT T)
und andererseits weder bei den vergleichbaren Messungen
der polykristallinen Gd-Probe mit mT
(Abb. , [Wäc 86])
noch bei den Hochdruckmessungen im stärkeren Magnetfeld
mT (Abb. )
ein derartiges Verhalten sichtbar ist.
Der Anstieg der Relaxationsrate
liegt deshalb wohl eher in einer stark inhomogenen Feldverteilung
bei steigender Probenmagnetisierung begründet,
als in einem Einfluß der Korrelationszeit .
Die niedrigen Werte der relativen Knight-Shift lassen zudem
den Einfluß eines weiteren Phänomens vermuten:
Unter der Annahme, daß sich innerhalb magnetischer Cluster des paramagnetischen bzw. kritischen Bereichs von Gadolinium eine ferromagnetische Ordnung ausbildet und das äußere, schwache Magnetfeld nicht imstande ist, eine vollständige Ausrichtung herbeizuführen, würden die experimentellen Beobachtungen eben jenes "`Kräftespiel"' zwischen äußerem, schwachem Magnetfeld und magnetischer Ordnung innerhalb der Cluster wiedergeben:
Die Messungen im schwachen, transversalen Magnetfeld mT sind aus oben genannten Gründen noch nicht dazu geeignet, Aussagen über das kritische Verhalten unter Druck zu machen. Ob diese Messungen ein signifikantes, bisher noch nicht beobachtetes und erklärbares Verhalten zeigen, muß durch weitere Messungen mit hoher Magnetfeld- und Temperaturstabilität überprüft werden. Sollte sich das oben beschriebene Verhalten dabei bestätigen, würde dies darauf hindeuten, daß man sich in einem Bereich befindet, in dem ein äußeres, schwaches Feld und möglicherweise der äußere Druck große Einflüsse auf Cluster-Bildung, -Größe und -Lebensdauer zur Folge hat.