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zylindersymmetrischer Hochdruckzellen
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Obwohl die vor einem Jahr gesteckten Ziele:
im Rahmen dieser Diplomarbeit erfolgreich gelöst werden konnten
und das Hochdruck-SR-Spektrometer nunmehr prinzipiell keiner
Einschränkung bezüglich Druckbereich und Meßgeometrie unterliegt,
sollten weitere Verbesserungen angestrebt werden, zumal das Spektrometer
zunehmend auch von anderen Forschergruppen genutzt wird:
- Die neuen Hochdruckzellen sind zwar durch ihre Konstruktion
auf eine Maximalbelastung von GPa ausgelegt,
jedoch versagte deren Abdichtung bei einem Druck von GPa.
Es sollten deshalb verschiedene Dichtungsmöglichkeiten getestet
werden, um den gesamten Druckbereich der Anlage nutzen zu können.
Eine naheliegende Möglichkeit wäre die Verwendung von
Quetschringen, die durch den steigenden Innendruck in den Spalt
zwischen Dichtkonus und Konussitz der Zellenwand gepresst werden,
und somit das Probenvolumen von innen abdichten.
- Die Hochdruckanlage ist durch die Verwendung von He-Gas als
druckübertragendes Medium speziell für Messungen bei tiefen
Temperaturen (hydrostatische Druckverhältnisse bis K)
geeignet.
Im Raum- bzw. Hochtemperaturbereich ist die Verwendung
eines Gassystems jedoch nicht vonnöten, sondern stellt
durch die hohe gespeicherte Energie vielmehr ein unnötiges
Risiko dar. Außerdem begrenzt die Verwendung von gasförmigen
Drucktransmittern den zugänglichen Druckbereich auf
maximal GPa
(Für höhere Drücke sind keine Dichtungen verfügbar).
Zur Erschließung eines größeren Druck- und
Temperaturbereichs ist deshalb der Aufbau eines
zusätzlichen Flüssigkeits-Kompressionssystems geplant.
Damit könnten Messungen
bis zu p=2 GPa bei oder über Raumtemperatur wesentlich einfacher,
zuverlässiger und vorallem sicherer durchgeführt werden.
- Die Möglichkeit, mit dem Hochdruck-SR-Spektrometer nun auch
Asymmetriespektren aufzuzeichnen, legen eine Erweiterung des
Eisenjochmagneten durch zusätzliche Magnetspulenpaare nahe.
Damit könnten in Zukunft auch Longitudinalfeldmessungen
durchgeführt werden.
- Darüberhinaus wäre eine komplette, festinstallierte
Standard-SR-Meßelektronik wünschenswert, um die
benötigte Aufbau- und Einstellzeit weiter zu verkürzen.
- Eine weitere Reduzierung des Untergrundsignals der Hochdruckzelle
könnte durch eine entsprechende, winkelauflössende Startlogik
erreicht werden.
(Myonen, die außerhalb der Probe gestoppt werden,
könnten durch eine Verknüpfung des -Startsignals
mit einer ()-Antikoinzidenzschaltung
ausgeschlossen werden (siehe Abb. ).)
- Durch die Kopplung der Hochdruckanlage an das
PSI-Strahlenschutz-Sicherheitssystem kommt es bei Fehlalarmen bzw.
Störungen dieses Systems zu unnötigen, rapiden Druckablässen,
die zu einer Beschädigung der untersuchten Materialproben
(vorallem Einkristalle) führen können.
Die Anlage sollte deshalb vom PSI-Sicherheitssystem entkoppelt und
durch eine separate Zugangssperre des Areals gesichert werden.
Weiterhin ist der Einbau eines zusätzlichen Drosselventils
geplant, der einerseits einen schonenden Druckablaß und
andererseits eine Druckeinstellung während des Ablaßvorganges
ermöglichen würde (Dies ist bisher nur bei Druckbeladung
möglich).
- In der kommenden Strahlzeit soll der bisher verwendete
Proportionalregler durch einen PID (Propotional/Integral/Differential)
-Temperaturregler ersetzt und dadurch eine höhere
Temperaturstabilität bei kürzerer Einstellzeit erreicht werden.
Temperatureinstellung und -kontrolle sollten am Meßcomputer
vorgenommen werden können, um eine Verfolgung bzw. Aufzeichnung
des Temperaturverlaufs zu ermöglichen.
Dies ist vorallem für Messungen im
kritischen Bereich nahe der Ordnungstemperatur unabdingbar.
- Da durch die Verlagerung des SR-Facility-Spektrometers ins
Areal E1 ein Hochspannungs-Netzgerät zur Verfügung steht,
welches auch bei geringer Ausgangsleistung stabile
Spulenströme gewährleistet, sollten Instabilitäten des
äußeren Magnetfeldes in Zukunft ausgeschlossen werden können.
Mit den beiden letztgenannten Verbesserungen sollte es schon in der nächsten
Strahlzeit möglich sein, die Meßergebnisse der
mT-Transversalfeldmessungen bei hoher Temperatur-
und Magnetfeldstabilität zu verifizieren.
Bei Bestätigung der hier beschriebenen Beobachtungen sollte dieses
Verhalten eingehend untersucht, d.h. weitere Messungen in diesem Magnetfeld-
und Druckbereich durchgeführt werden.
Die Messungen im stärkeren Magnetfeld mT sollten
fortgesetzt werden und somit ermöglichen, (bei einem ausreichenden Satz
von Referenzmessungen) eindeutige Rückschlüsse auf eventuelle
Druckabhängigkeiten, vorallem des statischen, kritischen Verhaltens
(d.h. der Suszebtibilität ) zu ziehen.
Die erfolgreiche Durchführung von Nullfeldmessungen
liefert nunmehr die Möglichkeit, kritische Dynamik
d.h. die Korrelationszeit der Spinfluktuationen
unter Druck
über SR elaxationszeitmessungen ohne störende
Magnetfeldeinfüsse zu untersuchen.
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ernst schreier
Fri Mar 14 11:46:58 MET 1997