Die Wechselwirkung des magnetischen Moments des Myons mit dem lokalen Magnetfeld und der Feldverteilung am betreffenden Zwischengitterplatz hat eine zeitliche Änderung von Polarisationsrichtung und -grad zur Folge, welche über die eben besprochene Anisotropie der Zerfallspositronen beobachtet werden kann:
bezeichnet die Assymetrie bei fester Myonenenergie:
const) = const.
bzw. ist der Winkel zwischen Emissions-
bzw. raumfester Detektionsrichtung der Zerfallspositronen und
momentaner Polarisationsrichtung des Myonenspins.
Grundlage jeglicher (zeitdifferentieller) SR-Messung ist somit die Beobachtung zeitlicher Änderungen der Positronenzählrate dN(t)/dt in einer oder mehreren festen Raumrichtungen:
beschreibt hier den freien, radioaktiven Zerfall des Myons mit der mittleren Lebensdauer s und legt, zusammen mit dem zeitunabhängigen Signaluntergrund bzw. Background , die Baseline fest, auf der sich das Zeitverhalten befindet. Normalisierung und Anfangsasymmetrie der Zerfallspositronen hängen von Probengeometrie, Strahl- und Spektrometereigenschaften ab. Die entscheidende Zeitabhängigkeit der Spinpolarisation ist im Faktor vereinigt. Dieser soll nun für verschiedene Meßanordnungen konkretisiert werden.