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...und nun ein paar meiner liebsten Liedtexte


Hoffnung
Ich hatte heut nacht - eine Vision:
Da war ein alter Mann - auf einem Thron,
alt wie der Mensch - müde und schwer.
Er schaute mich an - doch seine Augen waren leer

Er rief: Nehmt mir die Krone ab - die mich erdrückt,
nehmt mir die Krone weg - nehmt sie zurück!
Ich weiß irgendwo - ist da ein Licht,
doch ich kann euch nicht führen - denn ich weiß den Weg nicht!

Hoffnung - ist alles was bleibt,
Hoffnung - die die Kälte vertreibt,
Hoffnung, daß die letzte Mauer fällt,
Hoffnung - ist das Licht der Welt.

Niemand weiß wann - niemand weiß wo,
Worte aus Stein - es bleibt immer so.
Noch weht kein Wind - aber wer weiß,
vielleicht ist niemals - schon morgen vorbei.

Hoffnung - ist alles was bleibt,
Hoffnung - die die Kälte vertreibt,
Hoffnung, daß die letzte Mauer fällt,
Hoffnung - ist das Licht der Welt.

Rio Reiser

HALT DICH AN DEINER LIEBE FEST

Wenn Niemand bei Dir ist
und Du denkst, daß keiner Dcih sucht
und Du hast die Reise ins Jenseits
vielleicht schon gebucht,
und all die Lügen
geben Dir den Rest:

Halt Dich an Deiner Liebe fest!

Wenn der Frühling kommt
und Deine Seele brennt,
Du wachst auf aus Deinen Träumen,
aber da ist niemand, der bei Dir pennt,
Wenn der, auf den Du wartest,
Dich sitzen läßt:

Halt Dich an Deiner Liebe fest!

Wenn der Novemberwind
Deine Hoffnung verweht
und Du bist so müde,
weil Du nicht mehr weißt, wies weitergeht,
wenn Dein kaltes Bett
Dich nicht schlafen läßt:

Halt Dich an Deiner Liebe fest!

Rio Reiser &
Ton, Steine Scherben
 

WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN IST,
IST DER TAG AM NÄCHSTEN

Ich war oft am Ende
fertig und allein.
Alles, was cih gehört habe,
war: Lass es sein.
Soviel Kraft hast Du nicht,
Soviel kannst Du nicht geben.
Geh den Weg, den alle gehn,
Du hast nur ein Leben.
Doch ich will diesen Weg zu Ende gehn
und ich weiss, wir werden die Sonne sehn.

Wenn die Nacht am tiefsten ist,
ist der Tag am nächsten.

Manchmal bin ich kalt und schwer
wie ein Sack mit Steinen.
Kann nicht lachen
und nicht weinen.
Seh keine Sonne,
seh keine Sterne
und das Land, das ich suche
ist in weiter Ferne.

Wenn die Nacht am tiefsten ist,
ist der Tag am nächsten.

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

DURCH DIE WÜSTE

Ich komm aus der Wüste aus Stahl und aus Glas.
Ich komm aus der Wüste aus Angst und aus Haß.
Wo die Menschen verdursten auf der Suche nach Liebe
krank vor Verzweiflung und vom Warten müde.

Ich komm aus dem Land der vergifteten Straßen,
wo man den Tag verkaufen muß, um sorglos zu schlafen,
wo das Leben schneller ist, als ein Herz schlagen kann,
und tausend Lügner sprechen, bevor einer die Wahrheit sagen kann.

Ich komm vom Planeten der verzweifelten Götter.
Ich komm vom Planeten der reichen Bettler.
Wo die Liebe verkauft wird und der Haß verschenkt.
Wo die Mörder belohnt werden und die Heiligen gehenkt.

Hilf mir!
Hilf mir!
Zeig mir den Weg hier raus!
Lass mich nicht hängen!
Gib mir ne Antwort!
Zeig mir den Weg hier raus!
Hilf mir!

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

KOMM AN BORD

Alles, was ich haben will, kann ich geben.
Alles, was ich geben will, kann ich haben.
Alles, was ich sagen will, kann ich hören.
Alles, was ich hören will, kann ich sagen.

Geben, haben, hören sagen.

(Unser Schiff)
Die Anker sind gelichtet
(ist kein Traumschiff)
Der Wind ist schon gesät
(Unser Schiff)
Wenn der Sturm endlich losbricht
(is'n Raumschiff)
ist es vielleicht schon zu spät.
Komm an Bord!
Komm mit an Bord!
Die Zeit ist auf unserer Seite!
Unser Schiff  heißt
Hoffnung!

Alles, was ich suchen will, kann ich finden.
Alles, was ich finden will, kann ich suchen.
Jeden, den ich hassen will, kann ich lieben.
Jeden, den ich lieben will, kann ich lieben.

Finden, suchen, lieben, lieben.

(Unser Schiff)
Die Anker sind gelichtet
(ist kein Traumschiff)
Der Wind ist schon gesät
(Unser Schiff)
Wenn der Sturm endlich losbricht
(is'n Raumschiff)
ist es vielleicht schon zu spät.
Komm an Bord!
Komm mit an Bord!
Die Zeit ist auf unserer Seite!
Volle Kraft voraus!

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

SCHRITT FÜR SCHRITT
INS PARADIES

Du hörst mich singen,
aber du kennst mich nicht.
Du weißt nicht, für wen ich singe,
aber ich sing für dich.

Wer wird die neue Welt baun,
wenn nicht du und ich.
Und wenn du mich jetzt verstehen willst,
dann verstehst du mich.

Ich bin aufgewacht und hab gesehn,
woher wir kommen und wohin wir gehen.
Und der lange Weg, der vor uns liegt,
führt Schritt für Schritt ins Paradies.

Ich hab lang gewartet und nachgedacht,
hatte viele Träume und bin jetzt wach.
Wenn wir suchen, finden wir das neue Land.
Uns trennt nichts vom Paradies außer unserer Angst.

Ich bin aufgewacht und hab gesehn,
woher wir kommen und wohin wir gehen.
Und der lange Weg, der vor uns liegt,
führt Schritt für Schritt ins Paradies.

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

DER TRAUM IST AUS

Ich hab geträumt, der Winter wär vorbei.
Du warst hier und wir warn frei
und die Morgensonne schien.
Es gab keine Angst und nichts zu verliern,
es war Friede bei den Menschen und unter den Tiern.
Das war das Paradies!

Der Traum ist aus,
der Traum ist aus,
aber ich werde alles geben,
daß er Wirklichkeit wird!

Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei.
Du warst hier und wir warn frei
und die Morgensonne schien.
Alle Türen waren offen, die Gefängnisse leer,
es gab keine Waffen und keine Kriege mehr.
Das war das Paradies!

Der Traum ist aus,
der Traum ist aus,
aber ich werde alles geben,
daß er Wirklichkeit wird!

Gibt es ein Land auf der Erde,
wo der Traum Wirklichkeit ist,
ich weiß es wirklich nicht.

Ich weiß nur eins und da bin ich sicher:
Dieses Land ist es nicht!
Dieses Land ist es nicht!

Der Traum ist ein Traum zu dieser Zeit,
doch nicht mehr lange, mach dich bereit
für den Kampf ums Paradies!

Wir haben nichts zu verlieren
außer unserer Angst.
Es ist unsere Zukunft,
es ist unser Land!

Gib mir deine Liebe,
gib mir deine Hand!

Der Traum ist aus,
der Traum ist aus,
aber ich werde alles geben,
daß er Wirklichkeit wird!

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

LAND IN SICHT

Land in Sicht
singt der Wind in mein Herz.
Die lange Reise ist vorbei!

Morgenlicht
weckt meine Seele auf.
Ich lebe wieder und bin frei!

Und die Tränen von gestern wird die Sonne trocknen,
die Spuren der Verzweiflung wird der Wind verwehn.
Die durstigen Lippen wird der Regen trösten
und die längst verloren Geglaubten
werden von den Toten auferstehn.

Ich seh
die Wälder meiner Sehnsucht,
den weiten sonnengelben Strand.

Der Himmel
leuchtet wie Unendlichkeit,
die bösen Träume sind verbannt.

Und die Tränen von gestern wird die Sonne trocknen,
die Spuren der Verzweiflung wird der Wind verwehn.
Die durstigen Lippen wird der Regen trösten
und die längst verloren Geglaubten
werden von den Toten auferstehn.
 

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

STEIG EIN

Steig ein!
Spring auf!
Komm rein!
Komm rauf!
Mach mit!
Mach weiter!
Mach den Weg zu Dir
ein bißchen breiter!

Klopf an,
und ich mach dir auf.
Wenn du siehst, mir gehts dreckig,
bring mich rauf.
Wenn du siehst, mir gehts gut,
bring mich nicht runter.
Wenn du siehst, ich bin müde,
mach mich munter.

Steig ein!
Spring auf!
Komm rein!
Komm rauf!
Mach mit!
Mach weiter!
Mach den Weg zu Dir
ein bißchen breiter!
 

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

SOLIDARITÄT

Uns fehlt nicht der Mut,
uns fehlt nicht die Kraft!
Uns fehlt nicht die Zeit,
uns fehlt nicht die Macht.

Was wir wollen, können wir erreichen.
Wenn wir wollen, stehen alle Räder still.
Wir haben keine Angst zu kämpfen,
denn die Freiheit ist unser Ziel.
Denn die Freiheit ist unser Ziel!

Alles was uns fehlt, ist die Solidarität!
Alles was uns fehlt, ist die Solidarität!

Uns fehlt nicht die Hoffnung,
uns fehlt nicht der Mut!
Uns fehlt nicht die Kraft,
uns fehlt nicht die Wut!

Was wir wollen, können wir erreichen.
Wenn wir wollen, stehen alle Räder still.
Wir haben keine Angst zu kämpfen,
denn die Freiheit ist unser Ziel.
Denn die Freiheit ist unser Ziel!

Alles was uns fehlt, ist die Solidarität!
Alles was uns fehlt, ist die Solidarität! 


Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

KEINE MACHT FÜR NIEMAND

Ich bin nicht frei
und ich kann nur wählen,
welche Diebe mich bestehlen,
welche Mörder mir befehlen.

Ich bin tausend mal verblutet
und sie haben mich vergessen.
Ich bin tausend mal verhungert
und sie warn vollgefressen.

Im Süden, im Osten,
im Westen, im Norden,
es sind überall dieselben,
die uns ermorden.

In jeder Stadt
und in jedem Land
schreibt die Parole
and jede Wand:

Keine Macht für niemand!
Keine Macht für niemand!

Reißen wir die Mauer ein,
die uns trennen!
Kommt zusammen Leute,
lernt euch kennen!

Du bist nicht besser,
als der neben dir!
Keiner hat das Recht,
Menschen zu regieren!

Im Süden, im Osten,
im Westen, im Norden,
es sind überall dieselben,
die uns erpressen.

In jeder Stadt
und in jedem Land
heißt die Parole
von unserem Kampf:

Keine Macht für niemand!
Keine Macht für niemand!

Komm rüber, Bruder, reih Dich ein!
Komm rüber, Schwester, du bist nicht allein!
Komm rüber, Mutter, wir sind auf deiner Seite!
Komm rüber, Alter, wir wollen das gleiche!

In Augsburg, München,
Frankfurt, Saarbrücken,
es sind überall dieselben,
die uns unterdrücken.

In jeder Stadt
und in jedem Land
mach ne Faust
aus deiner Hand:

Keine Macht für niemand!
Keine Macht für niemand!
 

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

MEIN NAME IST MENSCH

Ich habe viele Väter,
und ich habe viele Mütter,
und ich habe viele Schwestern,
und ich habe viele Brüder.

Meine Brüder sind schwarz,
und meine Mütter sind gelb,
und meine Väter sind rot,
und meine Schwestern sind hell.

Und ich bin über zehntausend Jahre alt,
und mein Name ist Mensch!

Und ich lebe von Luft,
und ich lebe von Brot,
und ich lebe von Licht,
und ich lebe von Liebe.

Und ich habe zwei Ohren,
und ich kann alles verstehn.
Und ich habe zwei Augen,
und ich kann alles sehn.

Und ich bin über zehntausend Jahre alt,
und mein Name ist Mensch!

Und wir haben einen Feind,
er nimmt uns den Tag,
er lebt von unserer Arbeit,
und er lebt von unserer Kraft.

Und er hat zwei Ohren,
doch er will nicht verstehn.
Und er hat zwei Augen,
doch er will nicht sehn.

Und ich bin über zehntausend Jahre alt,
und mein Name ist Mensch!

Und ich weiß, wir werden kämpfen.
Und ich weiß, wir werden siegen.
Und ich weiß, wir werden leben,
und wir werden uns lieben.

Und der Planet Erde
wird uns allen gehörn.
Und jeder wird haben,
was er braucht.

Und es wird keine zehntausend Jahre mehr dauern,
denn die Zeit ist reif!
Und es wird keine zehntausend Jahre mehr dauern,
denn die Zeit ist reif! 


Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben

WIR SIND IM LICHT

Ich seh tausend Augen
und sie sind verschlossen.
Klopf an tausend Türen
und keine ist offen.

Ich sauf mich voll,
bis mir der Schädel dröhnt
und wälz mich im Bett,
mein Verstand ist gelähmt.

Ich heb meine Arme
und sie sind gefesselt.
Ich heb meine Füsse
und sie sind gekettet.

Und ich schau zum Turm der Herrschaft,
er steht steinern und er wacht
Und er droht und macht mich schwach.
Ich dreh mich um und wünsch mir mein Grab.

Und ich seh Deine Augen
und sie sind offen.
Ich streichel Dein Gesicht
und wir müssen lachen.

Ich umarm Dich
und leb in Deiner Wärme
und alle Leute um uns
sind leuchtende Sterne.

Wir sind auf der Straße
und gehen alle zusammen.
Wer will uns halten,
wir durchbrechen alle Schranken.

Und ich weiß, es muß keine Herrschaft geben.
Und ich weiß, wir können jetzt schon anders leben.
Wir gehn nach vorne, gestern zählt nicht.
Weg sind die Schatten, wir sind im Licht!

Weg sind die Schatten, wir sind im Licht!
 

Rio Reiser &
Ton, Steine, Scherben