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Gadolinium

Gadolinium mit der Ordnungszahl 64 steht am Anfang der schweren Seltenen Erden, besitzt wie diese eine hcp (hexagonal closed packed) Kristallstruktur, nimmt jedoch innerhalb dieser Reihe eine ausgezeichnete Stellung ein:

Die Magnetisierungskurve (Abb. gif) ist charakteristisch für die eines zumeist isotropen Ferromagneten und zeigt gute Übereinstimmung mit der theoretischen Brillouin-Kurve für J = 7/2. Für das Sättigungsmoment tex2html_wrap_inline6371 ergaben sich Werte von tex2html_wrap_inline6601 [Nig 63], [Moo 72] entlang der c-Achse und tex2html_wrap_inline6603 [Roe 75], [Whi 75] in der Basisebene. Der Überschuß über den theoretischen Wert reiner tex2html_wrap_inline6605-Spin-Momente tex2html_wrap_inline6607 wird auf die Polarisation der Leitungselektronen zurückgeführt.

Der experimentell bestimmte Wert des effektiven, paramagnetischen Moments tex2html_wrap_inline6609 [Nig 63] liegt in guter Übereinstimmung mit dem theoretischen Wert tex2html_wrap_inline6611. Die Bestimmung der paramagnetischen Curie-Temperatur lieferte für beide Orientierungen tex2html_wrap_inline6613 K [Nig 63], und bestätigte somit das für einen S-Zustand erwartete, isotrope Verhalten.

  
Figure: Temperaturabhängigkeit der spontanen Magnetisierung (entlang der b-Achse) und reziproken Suszeptibilität (entlang der a- und c-Achse) [Nig 63].
Die durchgezogene Kurve stellt die Brillouin-Kurve für S=7/2 dar. Abweichungen vom paramagnetischen Curie- Weiss-Verhalten nahe tex2html_wrap_inline6377 werden auf kurzreichweitige Ordnung in diesem Bereich zurückgeführt.

Abweichung von dem dargestellten, idealen Verhalten zeigen sich sowohl im ferro- als auch im paramagnetischen Bereich:
Die zwar geringe Anisotropie führt zu einer temperaturabhängigen Drehung der Richtung leichtester Magnetisierung (Spin Turning). Näheres hierzu im nächsten Kapitel.
Kurzreichweitige Ordnungsphänomene nahe der paramagnetischen Curie-Temperatur haben eine Abweichung vom idealen Curie-Weiss-Verhalten [Nig 63] in diesem Bereich zur Folge. Drehmomentmessungen [Cor 62], [Gra 62], [Dar 65] in diesem Bereich zeigten darüberhinaus eine starke Änderung der Anisotropieenergie mit dem von außen angelegten Feld. Dies deutet auf eine wachsende, magnetische Sättigung schon für kleine, äußere Felder hin. Näheres hierzu in Kapitel gif.




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ernst schreier
Fri Mar 14 11:46:58 MET 1997