Alle schweren Seltenen Erden besitzen bei Raumtemperatur hcp-Kristallstruktur
.
Während die Periodizität der magnetischen Ordnung entlang der
hexagonalen c-Achse durch den Wellenvektor
der Kopplungskonstante
der isotropen Austausch-Wechselwirkung
festgelegt wird, ist die Orientierung
der magnetischen Momente bzgl. der c-Achse
(Abb.
) durch anisotrope Wechselwirkungen bestimmt.
Man unterscheidet:
Zur Beschreibung einer anisotropen Wechselwirkung kann der
Hamilton-Operator entsprechend erweitert werden, z.B. für
uniaxiale Anisotropie (entlang der z-Achse):
Der erste Term
beschreibt die anisotrope Kopplung zweier Ionen (Zwei-Ionen-Beitrag),
der letzte Term die Ein-Ion-Beiträge (
).
Selbst für isotrope Elektronenzustände wie in Gadolinium
(Gd
S
) kann durch die Austauschkopplung
die Isotropie gebrochen werden und zur magnetischen Anisotropie
im geordneten Zustand führen.
Das lokale, magnetische Moment der anderen schweren Seltenen Erden
besitzt wegen des großen Orbitalbeitrags auch ohne Austauschkopplung
eine starke Anisotropie.
Zur phänomenologischen Beschreibung der magnetischen Anisotropie
in einem hexagonalen Gitter wird, unabhängig vom physikalischen
Ursprung, folgender Ausdruck der freien Energie
verwendet:
Die Winkel und
beschreiben die Richtung der
Magnetisierung zur c- bzw. a-Achse.
Die Kugelflächenfunktionen
sind normiert über den Raumwinkel 4
.
Die ersten drei Anisotropie-Konstanten
(
) beschreiben die dominante
uniaxiale Symmetrie, wobei negative Werte eine Ausrichtung entlang,
positive Werte senkrecht zur c-Achse kennzeichnen.
Der Term
beschreibt
die Ausrichtung innerhalb der Basisebene.
Das Minimum dieser Energie legt die Richtung der leichtesten
Magnetisierung (ferromagnetic easy axis) fest.
In Abbildung sind die magnetischen Strukturen
der schweren Seltenen Erden schematisch dargestellt.